Buchen. “ Besser manchmal schlecht gereimt als am Ende gut geschleimt“, mit dieser Maxime hat der Arzt und Liedermacher Karl-Heinz Bomberg bereits vor Jahren das Interesse auf sich gezogen. Doch der Applaus der damaligen Fans verstummte erstmals als der Protestsänger aus Thüringen die Bühne gegen die nackte Zelle der DDR-Gefängniszelle eintauschen musste. Die  unvorstellbare Kälte dieser Zelle ist noch heute in ihm spürbar und mit diesen politischen Erinnerungen beginnt er seinen Liederabend, der am Freitag im Josef-Martin-Krauss Saal in Buchen über die Bühne ging. Der Reinhard Mey der DDR wird er auch genannt wie der Initiator Wolfgang Ellenberger in seiner Einführung erläuterte. Ebenso wie der Liedermacher Blomberg streift auch er im Alltag seinen weißen Ärztekittel über und macht die Musik zu seinem großem Hobby. Sein außerordentliches Talent am Flügel zeigte der Konzert – Pianist Wolfgang Ellenberger eingangs des Abends mit drei Stücken von Frederic Chopin, Friedrich List und Franz Schubert und demonstrierte dabei eindrucksvoll seine virtuosen Klavierkünste. Die Überleitung zum weiteren Teil des Abends bestritten beide mit einer Improvisation von „Summertime“ , die Karl-Heinz Blomberg auf der Trompete intonierte, begleitet von Wolfgang Ellenberger am Flügel. Lieder seiner CD „Hoffnung“ standen darauf im Mittelpunkt seines rund eineinhalbstündigen Konzertes, das gespickt war mit Versen, kleinen Anekdoten und lyrischen Einschüben, die an vielen Stellen nur allzu treffend seine Vergangenheit in einem anderen Regime beschreiben, das im allgemeinen nicht viel Spielraum für politische Proteste offen lies. In seinen Liedern besingt er die Liebe wie die Vergänglichkeit, mal ganz melancholisch und dann wieder betont jazzig und beswingt, auch mal als Sprechgesang und erreicht damit seine Zuhörer auch ohne elektronische Verstärkung. Der Autor der leisen Töne verschafft sich Gehör mit seiner sanften Stimme und seine Lieder erzählen von den kleinen und großen menschlichen Stärken und Schwächen und darin verarbeitet er  auch die hintergründigen zwischenmenschliche Beobachtungen die jedem seiner Stücke eine besondere Note verleihen. Die Zuhörer lauschen gespannt seinen Texten und die weichen Gitarrenklänge sind wie Balsam für die Ohren. Zwischendurch begleitet Wolfgang Ellenberger einige seiner Stücke am Flügel und verleit seinen Liedern noch mehr Ausdrucksstärke. Dazwischen schiebt der Liedermacher und Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie wieder passende Verse und lyrische Texte ein, die der “Autor ohne Lenker“ auch in seinem gleichnamigen Buch festgehalten hat. “ Kannst du nicht noch bleiben?, so der Titel seines bereits vorletzten Liedes das wiederum von Wolfgang Ellenberger am Flügel begleitet wurde und leider schon den Schlussteil des Konzertes einleitete. “ Wenn ich geh“ und das Kinderlied “ Der Ball“ unterstrichen noch einmal die musikalische Bandbreite des Liedermachers Karl-Heinz Blomberg, der an diesem Abend seine Zuhörer im Josef-Martin-Krauss Saal beeindruckte.  Foto : K. Narloch